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Kinderfotos in sozialen Netzwerken posten, ist gefährlich!

By Mai 17, 2022 Best-Views.de, Info

Kinderfotos in sozialen Netzwerken posten, ist gefährlich – doch vielen ist diese Gefahr nicht bewusst.

Ein paar schöne Fotos von den Kindern auf Facebook und Instagram posten – das ist doch nicht schlimm. „Doch!“, sagt Rene Hantsch, Geschäftsführer der Social Media Agentur mit Schwerpunkt der Kundenbetreuung in sozialen Netzwerken (wie z.B. Facebook oder Instagram). Kinderfotos geraten schnell in falsche Hände und werden auf beliebten Tauschbörsen im Internet gehandelt, selbst wenn die Kinderfotos im ersten Moment ›harmlos‹ wirken.

Viele Eltern teilen Fotos ihres Nachwuchses in den sozialen Netzwerken. Egal, ob am Badesee, auf dem Spielplatz oder aber bei sonstigen Freizeitaktivitäten. Natürlich ist das verständlich, Eltern sind halt stolz auf ihren Nachwuchs und neigen dazu, diesen zu präsentieren. Die Schattenseite ist leider vielen Eltern nicht bewusst.

Es gibt sogar einen Fachausdruck für Eltern, die regelmäßig ihren Nachwuchs im Internet präsentieren. Man spricht hier von „Sharenting“. Der Begriff besteht aus den englischen Wörtern „teilen“ und „erziehen“. Dieses fehlerhafte Verhalten der Eltern wurde zuletzt sogar von der Polizei als gefährlich eingestuft und ist immer öfter Grundlage von Straftaten im Internet. Eine entsprechende Aufklärungskampagne dazu stellt die Polizei bereit.

Vom Teilen der Kinderfotos in den sozialen Medien gehen gleich mehrere Gefahren aus. Zum einen ist ungewiss, wer genau diese Bilder zu sehen bekommt, denn auch wenn das eigene Profil „privat“ ist, kann jeder in den sogenannten „Freundeslisten“ eine Kopie dieses Fotos machen, es einfach über die Screenshot-Funktion am Smartphone kopieren und weiterleiten. Dabei muss nicht mal ein böser Wille im Vordergrund stehen, aber seit den frühen Kindertagen des Internets ist auch bekannt, ein Foto, das einmal im Internet zu finden ist, lässt sich so leicht nicht mehr löschen. Ebenfalls könnte das Foto in bekannten Suchmaschinen erscheinen. Der Kontrollverlust kann also eintreten. Wenn das Profil sogar öffentlich ist, verliert man jede Kontrolle vom Moment des Postens an. Durch den Algorithmus, den die sozialen Netzwerke anwenden, ist es gut möglich, dass ein Foto auf der ganzen Welt angezeigt wird. In diesem Fall besteht eine besonders große Gefahr dass Fotos in die Hände von Pädophilen geraten. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob auf dem Foto ein Kind in eher intimer Pose erkennbar ist oder aber bekleidet.

Der Markt für solche Bilder ist riesig. Viel größer noch, als man sich das vorstellen kann. Es handelt sich um sogenannte Tauschbörsen für Menschen mit pädophilen Neigungen. Nicht einmal der Gang ins „Darknet“ ist dazu nötig. Das Ganze geht sogar noch viel weiter. Es gibt Programme die vollautomatisiert auf sozialen Netzwerken nach Kinderfotos suchen, diese speichern und in sogenannten „Fotopaketen“ direkt an Konsumenten verkaufen.

Eine noch größere Gefahr ergibt sich dann, wenn Eltern diese Fotos durch zusätzliche Informationen noch personalisieren. Zum Beispiel durch die Angabe eines Wohnorts oder den Namen des Kindes. Eben Informationen, die einem Stalker dabei helfen könnten, das Kind auf dem Foto ausfindig zu machen. Solche Fälle gab es in der Vergangenheit öfter und sie stellen kein unwahrscheinliches Szenario da. Hier geht es dann schnell um Kinderhandel, Entführung oder sexuellen Missbrauch. Viele Leser die in der Vergangenheit unbewusst und ohne das Gefahrenbewusstsein Fotos gepostet haben, werden sich jetzt vielleicht denken: „Aber gut, einen Ort oder Namen habe ich nie bei meinen Postings angegeben“. Doch auch hier kann man sich schnell in falscher Sicherheit wiegen.

„In der Regel lassen sich aus einem Profil wie zum Beispiel bei Facebook, alle Informationen entnehmen, um nach kürzester Zeit zu wissen, in welchem Ort das Mitglied wohnt, wo es arbeitet und was für Hobbys diese Person hat. Auch wenn diese Informationen nicht im Profil angegeben wurden, gibt es diverse Möglichkeiten, an diese Informationen zu kommen, ohne dabei ein Hacker sein zu müssen. Entsprechende Spionagetools, Tipps und Ratschläge, wie man an solche Informationen kommt, werden in entsprechenden Foren thematisiert, erklärt und ausgetauscht. Erschreckend – aber eine Tatsache“, so Hantsch weiter.

Aufgrund dieser Gefahren müssen Eltern aber nicht auf das Posten von Bildern verzichten. Mit dem Hintergrundwissen und dem Bewusstsein dieser Gefahren lässt sich zumindest das Risiko reduzieren. So können Kinder geschützt werden. Dafür hat die Agentur Best-Views.de noch einige Tipps:

  • Überprüfen Sie Ihre Kontoeinstellungen in den sozialen Netzwerken und vergewissern Sie sich, dass diese möglichst auf „Privat“ gestellt sind. Prüfen Sie Ihre Privatsphäre-Einstellungen hin und wieder.
  • Vergewissern Sie sich, wer in ihrer Freundesliste ist, entfernen Sie alle aus ihrer Liste, die Sie persönlich nicht kennen. Hier wird besonders das Risiko minimiert, dass Unbekannte ihre Bilder kopieren.
  • Sollte das Kind bereits in einem gewissen Alter sein, fragen Sie es, ob dieses einer Veröffentlichung zustimmt. Auch Kinder haben ein Bestimmungsrecht. Auch eine frühzeitige Aufklärung zum Thema ‚Gefahren im Internet‘ kann Ihren Kindern dabei behilflich sein, diese Medien bewusst zu benutzen.
  • Geben Sie keine persönlichen Infos wie den Namen des Kindes, Ort oder andere Informationen an, die es ermöglichen könnten, ihr Kind aufzusuchen. Hintergrundinformationen, wie zum Beispiel der Name des Kindes, könnten bei Kindern selbst Fremden gegenüber eine gewisse Vertrauensbasis schaffen.
  • Sprechen Sie das Thema auch innerhalb der Familie an, so können Sie Ihr Kind zusätzlich schützen und vermeiden, dass Fotos Ihrer Kinder versehentlich in die falschen Hände geraten.
  • Posten Sie wenn möglich nur Fotos, die ausreichend anonymisiert sind. Das sieht man bei Eltern bereits immer öfter. Egal, ob es ein Emoji im Gesicht des Kindes ist oder aber weitere Anonymisierungen, die das Kind unkenntlich machen. Ganz wichtig ist ebenfalls: Keine Fotos posten, die Ihr Kind leicht bekleidet oder sogar nackt zeigen.
Man sollte aufgrund der Anonymität im Internet einfach immer wieder überdenken, was man von sich preisgeben möchte und sollte. Hält man sich an ein paar kleine Regeln dann steht einem sicheren Umgang im Internet nichts mehr im Weg.